Wappen TiftlingerodeTiftlingerode

e-Mail

Eichsfeld-Tage: Ein Highlight für die Region

25 000 Menschen feierten die Einheit – Festumzug übertraf alle Erwartungen – Tiftlingerode als Gastgeber besonders gewürdigt

Tiftlingerode. Die Eichsfelder Tage - verbunden mit dem Bundestreffen der Eichsfelder Vereine – waren vom 6. bis 10. September 2007 in der Pferdeberg-Gemeinde Tiftlingerode das größte Event in der Region. Hohe Prominenz vertrat die Länder Thüringen und Niedersachsen: Ministerpräsident Dieter Althaus sowie die Landesminister (Sander und Schünemann aus Niedersachsen und Wucherpfennig aus Thüringen) waren gern gesehene Gäste. Während des Festaktes wurde die Eichsfeld-Erklärung vorgestellt, in dem die Region in der Mitte Deutschland Visionen für die Zukunft darstellt.

Ein besonderes Schmankerln: Es gabt zwei Weltpremieren, denn das Jugendblasorchester des Ortes präsentierte den - vom Gerteroder Gottfried Kunkel komponiert und von Helmut Bornschier arrangiert, Eichsfeld-Walzer als Weltpremiere am 9. September während des Eichsfelder Abends präsentieren. Zugleich spielten 350 Musiker zusammen das Eichsfeld-Lied auf dem Sportplatz nach dem Festumzug.

Eingebettet in den Veranstaltungsreigen ist das Bundestreffen der Eichsfelder Vereine. 13 Organisationen beispielsweise aus Dortmund, Berlin, Bochum, Kassel und Wanne-Eikel entsandten Delegationen. Aktiv eingebunden in die Vorbereitungen war Bundesvorsitzender Erich Anhalt. Träger der Eichsfelder Tage war der Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld unter der Regie von Minister Gerold Wucherpfennig, während der Ortsrat und die Stadt Duderstadt sich als Veranstalter verantwortlich zeichneten.

Begonnen hatte das Fest der Superlative mit einem Plattdeutschen Abend unter der Leitung von Regina Gehrt. Stargast des Abends war der aus Nesselröden stammende Kölner Karnevalist Klaus Bömeke, der das Festzelt zum Toben brachte. Als glänzender Moderator verstand sich Präsident Werner Grobecker.

Nach der Ehrung der Verstorbenen im Rahmen einer Feierstunde startete die Disco mit Alpenmax aus Göttingen. Über 1 000 junge Leute feierten bis in den Morgen. Bemerkenswert: Auch diese Veranstaltung verlief harmonisch über die Bühne.

600 Gäste erlebten die Festakt. Dazu begrüßte Ortsbürgermeister Gerd Goebel Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus, den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander und über 40 Bürgermeister und Verwaltungsgemeinschaftsvorsitzende der Region sowie Domkapitular Wolfgang Damm. Bürgermeister Wolfgang Nolte regte die Gründung einer Eichsfeld-Stiftung an, während Ministerpräsident Dieter Althaus das Zusammenwachsen des Eichsfeldes würdigte und die Anstrengungen Tiftlingerodes hervorhob. Die Vorstellung der Eichsfeld-Erklärung, unterschrieben vom Europaminister Gerold Wucherpfennig zugleich als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsverbandes, Bundesvorsitzenden Erich Anhalt, Bürgermeister Wolfgang Nolte und Ortsbürgermeister Gerd Goebel, war ein absoluter Höhepunkt.

Ihr hohes musikalisches Niveau unterstrichen über 250 Kinder und Jugendliche am Samstag-Nachmittag. Auf der Bühne sangen, musizierten und tanzten sie. Die Regie führte Sabine Gottschalk von der Musikschule des Landkreises Göttingen. Dabei waren neben verschiedenen Künstlerinnen aus der Musikschule die Grundschule St. Nikolaus, der Westeroder Kindergarten sowie die Tiftlingeröder Schola mit Nora Meyer-Diederich und Carolin Witzke.

Am Abend beim Festball: Die Thanas zeigten erneut, dass sie zu den beliebtesten Bands der Region gehören. Über 1000 Menschen tanzten bis in den frühen Morgen. „Die Stimmung war großartig“, so der Kommentar vieler Teilnehmer.

Nur wenige Stunden Zeit blieb den Tiftlingerödern, denn am Sonntag begann um 9.30 Uhr der Festgottesdienst auf dem Sportplatz mit Weihbischof Dr. Reinhard Hauke sowie den Pröpsten Wolfgang Damm und Franz-Josef Durstewitz. Trotz der ungemütlichen Temperaturen zog es über 1000 Gläubige zum Altar.

Der Festumzug startete pünktlich um 13.59 Uhr mit 120 Gruppen und 2 000 Teilnehmern. Dabei waren Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann, Europaminister Gerold Wucherpfennig, Landrat Dr. Werner Henning, MdL Lothar Koch, Bürgermeister Wolfgang Nolte und über 50 Bürgermeister der Region. Der farbenfrohe und abwechselungsreiche Zug hatte eine Länge von über 2,2 Kilometern und forderte die Organisatoren. Über 20 000 Menschen applaudierten, La Ola-Wellen waren häufig zu sehen und die Begeisterung kannte keine Grenzen. Alle Verwaltungsgemeinschaften und nahezu alle Gemeinden hatten Gruppen entsandt: Ein Spiegelbild des Eichsfelder Lebens. Nicht nur Traditionsgruppen waren zu sehen, sondern die Eichsfelder zeigten auch Einblicke in ihr derzeitiges Leben.

Nach dem Festumzug luden die Tiftlingeröder Frauen die Gäste zu Kaffee und Kuchen ins Festzelt ein. Nahezu 100 Torten hatten sie selbst gebacken. Sie waren binnen weniger Minuten verkauft.

Abends im Festzelt: Der Eichsfeld-Abend unter der Leitung des talentierten Confernciers Achim Borchardt war ebenfalls ein Highlight. Ortsbürgermeister Gerd Goebel stellte eine Verbindung zur Tiftlingeröderin Elisabeth Gebauer her, die an den Weltmeisterschaften in Riccione teilnahm. Am Handy teilte die Eichsfelderin mit, dass sie zusammen mit dem Deutschen Team im Crosslauf die Goldmedaille gewonnen hatte. Alle feierten ihre neue Weltmeisterin.

Weitere Künstler des Abends war Leo Bartsch, die als Popstar bundesweit bekannt geworden war und erneut Klaus Bömeke, dieses Mal als Feuerwehrmann „Kresse“. Die Saalwette verloren die Mitglieder des Ortsrates gegen die Jäger, die mit elf Vertretern auf der Bühne erschienen waren. Nun müssen sich die Ratsmitglieder bei der nächsten Jagd als Treiber bewähren. Großartig zudem: Die Band „Tiroler Alpenrausch“.

Dank und Anerkennung sagte Ortsbürgermeister Gerd Goebel am Montag beim traditionellen Frühstück alle Helferinnen und Helfern, insbesondere den Mitgliedern des Festausschusses und des Arbeitskreises Festumzug. Tiftlingerode habe sich von seiner besten Seite gezeigt und das Eichsfeld bestens präsentiert.

Nach dem Stress der vergangenen Tage feierten die Tiftlingeröder ausgiebig bis Mitternacht. Fest steht: Die Eichsfeld-Tage 2007 werden ihren Platz in der Geschichte der Region finden. Ein kleines Dorf zeigte, dass man durch Gemeinsamkeit und Harmonie große Leistungen erbringen kann.